Meisterhafte Blasmusik geboten

Drei Kapellen gestalten das Jahreskonzert des Musikvereins Röhlingen – Ehrung aktiver Musiker

Der Musikverein Röhlingen und dessen Jugendblasorchester bewiesen bei ihrem jüngsten Jahreskonzert erneut ihr Können. Aber auch der Musikverein Ellenberg begeisterte das Publikum in der vollbesetzten Sechtahalle. Josef Seckler und Hans Thor wurden zu Ehrenmitgliedern ernannt.

Ellwangen-Röhlingen. Der Musikverein Ellenberg eröffnete mit einem schwungvollen Fanfarenmarsch. Das Programm der Gäste beinhaltete die musikalische Vielfalt des Kaffees und ein düsteres Kapitel der Ellwanger Stadtgeschichte. Ferner trafen zwei Mexikaner (Simone Merz und Manfred Lechner) auf die böhmische Kultur. Dirigent Ewald Kurz unterstrich seine musikalische Handschrift mit einem Queen-Medley. Bei der Zugabe, dem Konzertmarsch „Unter der Admiralsflagge“, klatschte das Publikum begeistert mit. Die Röhlinger Musiker setzten das Programm mit einem sinfonischen Marsch fort. Mit dem temporeichen „Imagasy“ von Thiemo Kraas und der von düsteren Passagen geprägten „Göttin des Feuers“ demonstrierte der Musikverein zum wiederholten Male, dass er die konzertante Blasmusik meisterhaft beherrscht. Dabei hatte der bis dato Aktive Michael Seckler erst vor 85 Tagen den Dirigentenstab übernommen.

Beim Solo für Saxophon bewies die künftige Leiterin des Jugendblasorchesters, Daniela Schmid, am Alt-Saxophon ihr Können. Martin Holzinger demonstrierte bei den „Xylo Classics“, dass er die Schlaginstrumente beherrscht und das Xylophon mit Markus Schmid im Duett schlagen kann. Als Zugaben erklangen ein Konzertmarsch und die Polka „Ein halbes Jahrhundert“. Letztere spielten die Musiker zu Ehren von Josef Seckler und Hans Thor. Die beiden musizieren seit 50 Jahren im Verein und wurden zu Ehrenmitgliedern ernannt. Der Dirigent des Ellenberger Musikvereins, Ewald Kurz, wurde für seine 40-jährige aktive Tätigkeit beim Musikverein Röhlingen ausgezeichnet. Jutta Ehinger spielt seit 20 Jahren im Verein. Für jeweils zehn Jahre wurden Christina Fuchs, Anja Kurz, Steffen Kurz, Ann Kathrin Riethmüller, Hermann Seckler, Verena Schmid und Lukas Uhl geehrt.

Die Ehrungen wurden vom Vorsitzenden des Musikvereins, Ludwig Kurz und vom Vorsitzenden des Blasmusikverbands, Bernhard Winter, vorgenommen. Röhlingen habe eine hohe Achtung vor seinem Musikverein, meinte Winter. Die Röhlinger rüsten sich für das Jubiläum, erklärte OB Karl Hilsenbek. Bei diesem sei auch der Musikverein gefordert. Auch der Landtagsabgeordnete Winfried Mack (CDU) ergriff das Wort. Er wies in einer schelmischen Art auf die „engen Beziehungen“ Röhlingens und Ellwangens hin. Der Vorsitzende Ludwig Kurz kündigte an, dass beim Festakt zum Ortschaftsjubiläum die Auftragskomposition „1250 Jahre Leben an der Sechta“ uraufgeführt werden soll. Das Jugendblasorchester hatte das Konzert mit einer Ouvertüre eröffnet. Es begeisterte mit der verträumt-verspielten Melodie „Fantasia“ und einem Medley mit Hits einer US-Fernsehserie wie „Lean on me“ und „Sweet Caroline“. Mit der Zugabe „Happy Christmas“ verabschiedete sich die Dirigentin Regina Ladenburger in den Mutterschutz. Aber auch der Alt-Musiker Josef Rupp wurde verabschiedet. Der 73-jährige Rupp hatte 58 Jahre lang Bariton gespielt und saß beim Konzert erstmals als Zuhörer im Publikum. Die 20 Musikerinnen des Vereins schenkten Rupp zum Abschied jeweils eine rote Rose. Gegen Mitternacht marschierten anderthalb Dutzend Musiker in die Halle ein und gaben ein einstündiges Ständchen. Bei diesem erklang dann im Kontrast zum Konzert typisch fetzige Bierzeltmusik wie die „Vogelwiese“.