„Die Musiker wollen sich in ihre Herzen spielen“, kündigte der Vorsitzende des Musikvereins Röhlingen, Ludwig Kurz, zu Beginn des Jahreskonzerts an. Das taten dann nicht nur die Röhlinger Musiker und die Gäste aus Sulzbach am Kocher, sondern auch das Jugendblasorchester und der Spielkreis.

Ellwangen-Röhlingen. Das Konzert hatte besondere Begleitumstände: Der bisherige Dirigent und quasi Ruheständler Alfons Lindmayer saß als Zuhörer in der vollbesetzten Sechtahalle. Für dessen Nachfolger Uwe Brandt war es das erste Konzert dieser Art mit den Röhlinger Musikern. Zudem hatte die Kapelle mit 66 Aktiven erstmals die Sechziger-Marke überschritten. Ferner hat der neue Dirigent über seinen Nachbarn, dem Dirigenten Franz Schaupper, den Musikverein Sulzbach am Kocher als Gastverein engagiert. Schaupper stellte den Auftritt der Gastmusiker unter das Zeichen der vier Elemente Erde, Feuer, Luft und Wasser.

Das Werk „Atlantis, der verlorene Kontinent“ symbolisierte die Erde, mit „Göttin des Feuers“ wurde eben das Feuer vertont. Mit „Kyrill – der Sturm des Jahrhunderts“ von Otto M. Schwarz verdeutlichten die Gäste die Kraft der Luft, das Werk „Schmelzende Riesen“ von Armin Kofler stand für das Element Wasser.
Natürlich gab’s auch eine Zugabe. Schaupper titulierte das Singen und das Musizieren als die ältesten Kulturgüter der Welt und bezeichnete die Musik als das „fünfte Element“. Letzteres brachten die Musiker mit der Polka „Ein halbes Jahrhundert“ zu Gehör.
Dirigent Brandt hatte zum Auftakt des Auftritts des Röhlinger Musikvereins die „Libussa Fanfare“ ausgewählt und mit „Brillanter Tanz“ ein Werk mit folkloristischen Facetten einstudiert. Ferner gaben die Musiker das von Andrew Lloyd Webber komponierte „Phantom der Oper“ und Hans Zimmers Filmmusik „Fluch der Karibik“ zum Besten.
Auch bei den Zugaben gab es eine Neuerung: Erstmals nach vielen Jahren waren keine weihnachtlichen Stücke zu hören. Stattdessen erklangen die pfiffige Polka „Vergnügungszug“ und der Ausruf des „Watermelonman“.
Das Jugendorchester hatte das Konzert unter der Leitung von Regina Ladenburger eröffnet. Der Nachwuchs brachte mit dem Marsch „Zauberland“ eines der beiden Stücke zu Gehör, mit denen er beim diesjährigen Bundeswertungsspielen mit der Note „hervorragender Erfolg“ ausgezeichnet wurde. Mit einem Medley verschiedener seiner Hits erinnerten die Musiker an den „King of Pop“.
Aber auch die Jungmusiker vom „Spielkreis“ konnten ihr Können unter Beweis stellen. Sie spielten zusammen mit dem Jugendorchester einen Marsch („Go ahead March“) und als Zugabe die Filmmusik aus „The roadrunner“.
Beim Konzert konnten der Vorsitzende Ludwig Kurz und dessen Stellvertreterin Bettina Röhberg im Namen des Württembergischen Blasmusikverbands mehrere aktive Musiker ehren. Wolfgang Bahle vom Kreismusikblasverband dankte den Musikern bei dieser Gelegenheit dafür, dass sie ihre Freizeit zum Erhalt der deutschen Blasmusik nutzen.
Lothar Frei und Dietmar Wiest wurden für ihre 30-jährige aktive Tätigkeit mit der Ehrennadel in Gold ausgezeichnet. Dieselbe in Bronze für zehnjähriges Musizieren erhielten Magnus Müller, Alexander Rettenmaier sowie Anton und Ramona Vaas. Der Dirigent Uwe Brandt erhielt für sein 20-jähriges Wirken als solcher die goldene Dirigentennadel.