Gäste spielen eine „Welturaufführung“

Dirigent Alfons Lindmayer verabschiedet sich beim Jahreskonzert des Musikvereins Röhlingen

Beim diesjährigen Jahreskonzert des Musikvereins Röhlingen musizierte neben dem Gastgeber und dessen Jugendblasorchester auch der Musikverein Kirchheim. Für die Röhlinger war es das letzte Konzert unter dem Dirigat von Alfons Lindmayer.

Ellwangen-Röhlingen. Für das diesjährige Konzert wurde der Musikverein Kirchheim unter dem Dirigat von Wendelin Dauser engagiert. Der Gastverein hatte mit „Gonna fly now“, der bekannten Erkennungsmelodie der Filmreihe „Rocky“, einen flotten Einstieg. Zudem begeisterten die Kirchheimer mit dem 3. Satz des Musicals „Der Glöckner von Notre Dame“, eine Mischung aus fetzigen und melodiösen Passagen. Unter dem Titel „TV-Kultabend“ waren ebenfalls bekannte Titelmusiken deutscher Fernsehserien wie „Schwarzwaldklinik“ oder „Traumschiff“ zu hören.
Das Genre „konzertante Blasmusik“ deckten die Gastmusiker mit „Blues Factory“ und „Flowerdale“ aus der „Hymn of the Highlands“ ab. Die „Blues Factory“ entpuppte sich als zweiteilige Komposition mit einem langsamen Intro und einer schnellen, jazzigen Passage. „Flowerdale“ kündigte Dauser als Welturaufführung an: Er hatte das 2002 von Philip Sparke als Sopranhorn-Solo für Brass-Bands komponierte Werk umgeschrieben, das Solo spielte Manuel Einsiedler auf der Trompete. Als Zugabe spielten die Gäste den heute unter dem Titel „Marsch Graf Zeppelin“ bekannten „Teutonenmarsch“.

Das Jugendblasorchester hatte das Konzert unter der Leitung von Regina Benninger eröffnet. Der Röhlinger Musikernachwuchs überzeugte mit zwei, bei Wertungsspielen gefragten Stücken. Dies waren „Eine neue Reise“, eine symbolische Seefahrt um die Welt, und das „Leuchtfeuer“, ein sinnbildlicher Wegweiser des Dirigenten Kurt Gäble. Bei der „Reise“ saßen mit dem „Spielkreis“ sprichwörtlich die jüngsten Nachwuchsmusiker mit im Boot beziehungsweise auf der Bühne.
Ferner hatte das Jugendblasorchester ein Medley bekannter ABBA-Hits einstudiert. Als Zugabe war der Marsch „Standing ovations“ zu hören.

Der Musikverein Röhlingen eröffnete seinen Auftritt mit der Konzertfanfare „Eine kleine Eröffnung“. Mit „Lichtblicke“ hatte Dirigent Alfons Lindmayer für seinen letzten Auftritt ein weiteres konzertantes Stück ausgewählt. Zudem überraschte die Stammkapelle mit „Mazama“, einer an Indianerlegenden und Vorzeiten angelehnte Komposition. Darin sind die Geräusche der Natur und die Laute der wilden Tierwelt beeindruckend vertont.
Typisch spanische Elemente des Paso doble erklangen bei „Consuelo Ciscar“, unter dem Titel „König der Löwen“ war ein Arrangement mehrerer Lieder aus dem gleichnamigen Musical zu hören. Bei der „Romanze für 2“, ein Solo für eben zwei Trompeten, stellten Marina Kurz und Magnus Müller ihr Können unter Beweis. In dieser Romanze vertonten die beiden Nachbarskinder mit ihren Trompeten die ersten, zaghaften Annäherungsversuche eines zwischenmenschlichen Intermezzos.
Mit dem als Zugabe gespielten Marsch „Waldo Pepper“ und der Abschiedsmelodie „Nehmt Abschied Brüder“ verabschiedeten sich der Musikverein und Lindmayer vom Publikum.