„Geballte Dynamik der Ostalb“

Die Musiker der Ostalb feiern beim 29. Kreisverbandsmusikfest in Röhlingen

Die Röhlinger haben am Wochenende erneut bewiesen, dass sie richtig feiern können. Unter der Regie des Röhlinger Musikvereins ging hier das 29. Kreisverbandsmusikfest reibungslos über die Bühne. Zum Auftritt des „Gemeinschaftschors“ und dem Festumzug waren 54 Vereine mit 2500 Musikern (!) angetreten.

Ellwangen-Röhlingen. Einer der musikalischen Höhepunkte des Festwochenendes war zweifelsohne der Moment, als sich die 54 Vereine mit rund 2500 Musikerinnen und Musiker vor der Sechtahalle zum „Gemeinschaftschor“ formierten. Neben Musikvereinen und Stadtkapellen aus dem ganzen Ostalbkreis hatten sich auch kombinierte Gesangs- und Musikvereine und der Fanfaren- und Musikzug Lippach eingefunden.

Unter dem Dirigat des Kreisverbandsdirigenten Markus Kottmann spielte der farbenprächtige und altersmäßig kunterbunt gemischte „Massenchor“ unter anderem die „Europa-Hymne“ und das „Deutschlandlied“. Die Krönung des Gemeinschaftsauftritts bildete der obligatorische „Musikantengruß“, bei dem alle anwesenden Musiker auf Kommando gleichzeitig ihre Instrumente gen Himmel streckten.

Eben diese 54 Musikgruppen mit ihren rund 2500 Musikern formierten sich nachfolgend zum großen Festumzug und marschierten bei sengender Hitze durch Röhlingen. Einzig eine, mit Ehrengästen besetzte Kutsche und ein Brauereigespann der Ellwanger Rotochsenbrauerei – beide gezogen von Rössern der „Kaltblutfreunde Dettenroden“ – fuhren beim Umzug mit. Den Beginn machte der MV Röhlingen mit seinem Jugendorchester, der MV Dalkingen hatte nach dem Festzug die Ehre, unter seinem Dirigenten Kurt Sturm zum abschließenden Fahneneinmarsch aufzuspielen.

Der Vorsitzende des Blasmusikverbands Ostalbkreis, Bernhard Winter, sprach in seinem Grußwort mit Blick auf den farbenfrohen Musikantenaufmarsch von einem „Marktplatz der Begegnungen“. „In Röhlingen ist es gut Gast zu sein“, sagte Winter in Richtung des Ortsvorstehers Peter Müller und dessen Stellvertreter Manfred Braig. Der Musikverein habe das Fest in Vereinsgemeinschaft und der Ortschaft vorbildlich vorbereitet. Die Ortschaft habe eine „starke Leistung“ erbracht, lobte der Vorsitzende. Er sei von Röhlingen nichts anderes gewohnt, sagte der Schirmherr und Landrat Klaus Pavel. Das Kreisverbandsmusikfest sei etwas ganz Besonderes, es hätten sich 2500 fröhliche Menschen versammelt, um gemeinsam zu musizieren. Dies sei jedoch nur möglich, weil in den Vereinen täglich eine „großartige Arbeit“ geleistet werde. In Bezug auf den Auftritt des „Gemeinschaftschors“ sprach Pavel von einem „Gänsehaut-Feeling“, im Musikantengruß sah er die „geballte Dynamik der Ostalb“.

OB Karl Hilsenbek dankte dem Musikverein und allen, die sich in die Organisation des Festes eingebracht hatten und bewies danach noch beeindruckendes seherisches Talent: „Diesen Tag werden Sie nie vergessen, er wird als der Tag in Erinnerung bleiben, an dem wir gegen England gewonnen haben.“ Lieber Herr Hilsenbek: Wie lautet Ihre Prognose für den kommenden Samstag? Die in das Kreisverbandsmusikfest eingebetteten Wertungsspiele bildeten einen weiteren musikalischen Schwerpunkt. Bereits am Samstag waren vier Vereine aus dem Altkreis Aalen angetreten, am Sonntag sechs aus dem Gmünder Raum. Der MV Bargau und die SHW-Bergkapelle traten in der „Höchststufe“ (Kategorie 5 von 6) an. Beiden wurde vom vierköpfigen Juroren-Team „hervorragender Erfolg“ bescheinigt. In der Oberstufe (Kategorie 4) traten die Musikvereine aus Durlangen, Gschwend, Jagstzell und Tannhausen an. Dem MV Jagstzell bescheinigte die Jury „sehr guten Erfolg“, den anderen drei Kapellen dieser Kategorie „hervorragenden Erfolg“. Die Musikvereine aus Ellenberg, Schechingen und Weiler in den Bergen sowie der GMV Cäcilia Hussenhofen traten in der Mittelstufe (Kategorie 3) an. Hussenhofen und Weiler in den Bergen erhielten die Bewertung „mit sehr gutem Erfolg teilgenommen“, Ellenberg und Schechingen wurde „hervorragender Erfolg“ bescheinigt. Der MV Durlangen war der einzige Verein, der sich zusätzlich im Genre Marschmusik bewerten ließ. Hier wurden nicht nur Klangqualität, Rhythmik und Zusammenspiel, sondern auch der formale und optische Gesamteindruck beim Marschieren bewertet. Durlangen war unter dem Dirigat seines Dirigenten Markus Kottmann erfolgreich. Dem Verein wurde in der „Unterstufe“ (Kategorie 2) „hervorragender Erfolg“ bescheinigt.