Mystische Klänge und Militärmärsche

Der Röhlinger Musikverein, seine Jugendkapelle Röhlingen/Pfahlheim und deren Gäste vom Härtsfeld begeistern das Publikum des Jahreskonzerts in der voll besetzten Sechtahalle.

Ellwangen-Röhlingen. Der Röhlinger Musikverein, seine Jugendkapelle Röhlingen/Pfahlheim und deren Gäste vom Härtsfeld begeistern das Publikum des Jahreskonzerts in der voll besetzten Sechtahalle.

Das 36. Jahreskonzert des Röhlinger Musikvereins diente wieder der Jugendkapelle als Plattform, um sich vor großem Publikum beweisen zu können. Als Gegenpart zu den Röhlinger Musikanten traten in der voll besetzten Sechta-Halle Gäste vom Härtsfeld auf.

Der Röhlinger Dirigent, Michael Seckler, hatte für das Jahreskonzert wieder wohlklingende Melodien und einen flotten Marsch einstudiert. Mit Letzterem, dem Marsch "Abel Tasman", eröffnete der Gastgeber seinen Konzertpart. Der Vorsitzende, Ludwig Kurz, erklärte hierbei, dass insgesamt 58 Musiker im Alter von 14 bis 69 Jahren zusammen auf der Bühne säßen.

Insgesamt 58 aktive Musiker

Beim Pop-Ohrwurm "Despacito" erklangen lateinamerikanische Rhythmen, bei der Komposition "Pacific Dreams" wurde dem Publikum musikalisch der malerische Anblick der Pazifikinseln veranschaulicht. Zum Abschluss des regulären Auftritts ertönten mystische Klänge des Konzertwerks "Das Geisterschiff". Bei der Zugabe "Sandpapier Ballet" demonstrierten Martin Holzinger und Markus Nitsch, dass sie eben mit Sandpapier rhythmische Melodien erzeugen können.

Die Jugendkapelle Röhlingen/Pfahlheim hatte das Konzert mit der Ouvertüre "Muskoka Landing", einem musikalischen Abstecher in die gleichnamige Region Kanadas, eröffnet. Zudem begeisterte der Nachwuchs mit einem Zusammenschnitt der tollsten Filmmusiken aus dem Zeichentrickfilm "Aladdin". Mit dem Pophit "Happy" und der Zugabe "Partyplanet" brachte die Jugend unter der Leitung von Magdalena Kucher auch zwei spaßige Musikstücke zu Gehör.

Filmmelodien und Militärmusik

Der Musikverein "Original Härtsfelder Musikanten" Dorfmerkingen fungierte unter der Leitung von Hermann Rupp als Gastkapelle. Das Repertoire der "Härtsfelder Musikanten" reichte vom Marsch über das Genre Filmmusik bis zum Paso doble.

Das Hauptthema des Filmklassikers "Superman" bildete den Auftakt. Ein Zusammenschnitt der schönsten Melodien des Musicals "My fair Lady" bildete die Ergänzung des Genres Filmmusik. Beim Paso doble "Augusto Alves" hatte der Trompeter Lukas Eberle einen Soloauftritt. Das Publikum würde den vom "sonnigen Härtsfeld" stammenden Musikanten ihre "südländische Herkunft" sicherlich abnehmen, meinte der Sprecher des Gastvereins, Martin Schill. Dabei weiß in Röhlingen jedes kleine Kind, dass es auf dem Härtsfeld stets "einen Kittel kälter ist", als an der Sechta.

Während des Mittelalters waren eben über das raue Härtsfeld französische und schwedische Truppen gezogen. Der "Leichten Kavallerie" des Kapellmeisters Franz von Supp jedoch, diente die ungarische Steppe als Schauplatz. Beim Auftritt der Härtsfelder schallte dieser Kavallerieritt durch die Sechtahalle. Den militärischen Schlusspunkt der Härtsfelder bildete der dem gleichnamigen Feldmarschall gewidmete Radetzkymarsch.

Beim Auftritt des Musikverein Dorfmerkingen blies Hubert Rettenmaier das Waldhorn. Danach führte er zusammen mit den Verantwortlichen des Gastgebers und in seiner Eigenart als Vorsitzender des Kreisblasmusikverbands Ehrungen durch.

Der das Konzert offiziell beendende "Einzug der Gladiatoren" bildete jedoch nicht den musikalischen Schlusspunkt. Gegen Mitternacht marschierte ein Dutzend Röhlinger Musiker in die Halle ein und gab noch ein kleines Ständchen. Kaum hatten dies mehrere Gastmusiker gesehen, holten auch sie ihre Instrumente und spielten lautstark mit.

Ludwig Kurz hat unter dem Motto "Thursdays for music" 2600 Donnerstage bei den Proben verbracht

Der Vorsitzende des Kreisblasmusikverbands, Hubert Rettenmaier, war gekommen, um langjährige Mitglieder zu ehren. Rettenmaier sprach der Jugend ein Kompliment aus und verwies auf die in den Vereinen sich verändernden Strukturen. Auf diese müssten sich die Vereinsfunktionäre reagieren, meinte der Blasmusikverbandsvorsitzende. Rettenmaier nahm die Ehrungen im Wechsel mit dem Vorsitzenden Ludwig Kurz, dessen Stellvertreterin Bettina Röhberg und dem Schriftführer Dietmar Wiest vor. Den Vorsitzenden und Trompeter des Musikvereins, Ludwig Kurz, ernannte Wiest im Namen der Vorstandschaft zum Ehrenmitglied. Kurz sei bereits seit 50 Jahren im Musikverein aktiv, seit 12 Jahren übe er das Amt des Vorsitzenden aus. Wiest titulierte Kurz als "Lenker, Denker und Macher" sowie als "Brückenbauer zwischen den Musikerinnen und Musikern". Die Musiker und die Zuhörer unterstrichen die Ehrung mit stehendem Applaus. Kurz erklärte, dass bei ihm die vergangenen 50 Jahre unter dem Motto "Thursdays for music" standen. Unter diesem Slogan habe er 2600 Donnerstage mit seinen Mitmusikern bei den Proben verbracht. Elisabeth Wolpert wurde für ihre 30-jährige aktive Tätigkeit geehrt. Rita Bernhard, Florian Schmid und Dietmar Wiest wurden für ihre jeweils 20-jährige aktive Tätigkeit ausgezeichnet. Armin Eckstein, Bettina Frank, Anika Hauber, Helena Schmid, Stephan Schuster, Markus Stengel und Monika Vaas wurden für ihre jeweils zehnjährige aktive Tätigkeit im Verein geehrt. Hauber habe jüngst den D3-Lehrgang absolviert. Franz Rathgeb