Hohe musikalische Perfektion

Jahreskonzert des Kreisjugendblasorchesters Ostalb in Röhlingen

Ein musikalischer Glanzpunkt war am vergangenen Sonntagabend das Konzert des Kreisjugendblasorchesters Ostalb, das in diesem Jahr in der Sechtahalle in Röhlingen stattfand. Unter ihren beiden Dirigenten Norbert Bausback und Philip Walford brannten die jugendlichen Musiker ein Brillantfeuerwerk höchster Güte innerhalb von zwei Stunden ab.

Ellwangen-Röhlingen.Das Konzert des seit 1993 bestehenden Kreisjugendblasorchesters ist jedes Jahr einen Besuch wert. Mit Norbert Bausback, der im letzten Jahr sein 30-jähriges Dirigentenjubiläum feiern konnte, hat das Jugendorchester einen musikalischen Leiter, der seit der ersten Konzertaufführung in Neuler dieses Orchester leitet, seit vielen Jahren zusammen mit Philip Walford, dem zweiten musikalischen Leiter.
Die über 70 jugendlichen Musiker, hervorgegangen aus den D-Lehrgängen des Blasmusikverbandes, haben zusammen mit ihren Dirigenten eine so hohe musikalische Perfektion erreicht, die den großen Profi-Orchestern in nichts nachsteht. So konnte am Sonntagabend sinfonische Blasmusik in höchster Perfektion erlebt werden, aber auch war für jeden Besucher ersichtlich, dass zeitgenössische Blasmusik, so transparent dargeboten, die gesamte Schönheit der Musik erschließt.

Die Besucher in der vollbesetzten Sechtahalle konnten sich an Kompositionen erfreuen, die nicht nur vorüber rauschten, die immer auch Herz und Seele berührten und sicher bei vielen noch lange nachklingen werden.
Nach der einleitenden „A Joyful Fanfare“ stellte das Orchester in der dreisätzigen Fantasie „The Forest of the King“ ihr exzellentes Können unter Beweis, wobei besonders die melancholisch klingenden Teile sich stark von den akzentuierten schnellen Passagen absetzten, aber immer die Schönheit des Zusammenspiels gewahrt wurde. Mit dem Oberstufenpflichtstück für Wettbewerbe „Kentish Dances“ setzten die Jugendlichen einen weiteren Glanzpunkt ihrer Vortragsfolge. Mit dem Pflichtstück für Stufe 4 „Yosemite Autumn“ beschlossen die Jugendlichen ihren ersten Konzertteil.
Das große Tongemälde „Silva Nigra“ zeigte in den verschiedenartigen Tonbildern die Schönheit des Schwarzwaldes mit seiner vielfältigen Landschaft auf, dort, wo noch neben dem Kuckuck auch das Volkslied seinen Platz hat. Und so mutierte in dieser Komposition das Orchester teilweise auch zum Chor und verband so Gesang und Musik zu einer Einheit, die nicht besser den Wert und die Freude an den verbalen und instrumentalen Tonpassagen herausstellen konnte.
Mit den Solisten Elisabeth Armstrong und Thomas Joos stellten sich zwei Jugendliche vor, die sich einem Instrument verschrieben haben, das nur in wenigen Orchestern bis jetzt Platz gefunden hat, der Bassklarinette. Mit ihrem weichen dunklen Ton bezauberten sie in „Spotlights on the Bassclarinet“ die Zuhörer, die mit großem Applaus für diese hervorragend gespielte Melodie dankten.
Abgeschlossen wurde der großartige Konzertabend mit der Filmmusik zu „The Third Man“. „Standing Ovations“ erbrachten als Zugabe den Marsch „Neue Kameraden“, ein Kontrapunkt zu dem altbekannten Teikemarsch.
Schon in seinen Grußworten hatte der Vorsitzende des Blasmusikverbandes Ostalbkreis, Bernhard Winter, die Ortschaft Röhlingen als die diesjährige Musikhauptstadt des Ostalbkreises bezeichnet, wo nach diesem Konzert im Sommer das Kreisverbandsmusikfest stattfindet.
Für den Bundestagsabgeordneten Roderich Kiesewetter war dieser Konzertabend nicht nur beeindruckend, sondern auch durch das hervorragende Engagement der Jugend gekennzeichnet, wie er in seinem Grußwort betonte. Blasmusik vom Feinsten sei heute Abend von den Jugendlichen geboten worden, bestätigte Landrat Klaus Pavel.
Für Ellwangen betonte Oberbürgermeister Karl Hilsenbek, die Stadt werde nicht nur heute, sondern auch im Sommer beim Kreismusikfest ein guter Gastgeber sein.
Bernhard Winter beschloss den Konzertabend mit der Feststellung, dass der hervorragende Ruf des Kreisjugendblasorchesters wieder einmal bestens bewiesen worden sei. Dafür gelte allen Mitwirkenden ein herzlicher Dank. wr

© Schwäbische Post 31.03.2010